Folgende rhythmische Gedichte des Paulinus von Aquileia sind mit Neumennotation überliefert:
Ad caeli clara (in Paris, BNF, lat. 8318; lat. 1154; Bern, Burgerbibl., 455),
Tertio in flore (Napoli, BN, IV.G.68; Paris, BNF, lat. 1121),
Mecum Timavi (Bern, Burgerbibl., 394; Paris, BNF, lat. 1154),
Fuit Domini dilectus (Paris, BNF, lat. 1154),
Gloriam Deo (Paris, BNF, lat. 1154; Rom, Bibl. Angelica, 123),
Refulsit alme dies (Roma, Bibl. Angelica, 123),
Felix per omnes (in Hymnarien) und
Congregavit nos (in Missalien). Der Vf. analysiert zunächst einige mittelalterliche historische Quellen, die Paulinus von Aquileia mit musikalischen Leistungen in Verbindung bringen, so etwa die Akten der Synode von Cividale (796 oder 797), der Paulinus vorsaß und zu deren Eröffnung möglicherweise ein Hymnus des Paulinus (
Congregavit Dominus) gesungen wurde, sowie der
Libellus de exordiis et incrementis des Walahfrid Strabo, der im Kapitel über die Geschichte des Hymnus auf Kompositionen des Paulinus verweist. Anschließend beschreibt der Vf. die Hss., in denen Paulinus' Werke mit Notation überliefert sind, analysiert Text und Musik dieser Dichtungen und untersucht ihre Verbreitung. Er kommt zu dem Schluss, dass Paulinus einen geringeren Einfluss auf die Musik der Karolingerzeit hatte als ihm mittelalterliche Quellen zuschreiben; zumindest habe er die Musik eher als Verfechter außerliturgischer geistlicher Musik und durch seine Dichtungen beeinflusst als durch seine Kompositionen.
Riduci