Von F. Tenckhoffs Edition von 1921 unterscheidet sich ... Leggi tutto

Von F. Tenckhoffs Edition von 1921 unterscheidet sich die vorliegende nicht nur durch die synoptisch angebrachte deutsche Übersetzung, sondern auch durch eine Neuauswertung der Hss. Dabei gilt Kassel, UB, Hist. 4° 12 (2. H. 12. Jh.), nicht mehr als das Autograph, fungiert aber weiterhin als Leithandschrift gegenüber den anderen, Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95, 37 (13. Jh.), und Bruxelles, BR, 7503-18 (spätes 14. Jh.). Die wichtigste Neuerung besteht in einer veränderten Kapiteleinteilung nach den Initialen der Leithandschrift. In der Einleitung (S. 9-58) betont der Ed. den heterogenen Charakter des Werks, das eine Mischung aus Bischofsvita und Güterverzeichnis darstellt, und legt die vielfältigen Quellen sowie den paläographischen Befund zur Textgenese dar. Die Zuschreibung an Abt Konrad von Abdinghof übernimmt er nicht, wohl aber die an sein Kloster, und verweist auf die lokalgeschichtlichen und kirchenpolitischen Hintergründe der Entstehung im 12. Jh. Gesondert geht er auf zentrale Aspekte der realen Meinwerkbiographie ein, nämlich Investitur und Weihe, den Königsdienst, die Paderborner Bauten, das Verhältnis zu seiner Mutter Adela und sein Fortleben in der kirchlichen Memoria. Neben kritischem und Similienapparat ist der Text mit Sachanmerkungen zu Personen und Orten versehen, die wertvolle Hinweise auf neuere Literatur sowie auf Archivalien enthalten. (Hartmut Beyer)
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