In der Einleitung skizziert der Hrsg. zunächst die Forschungs- und Editionslage der
Historia ecclesiastica nova des Tholomeus von Lucca, wobei er auch einige Bemerkungen zur Bedeutung und Rezeption des Werkes (wie z.B. in der
Historia satyrica des Paulinus von Venedig, der Papstchronik des Bernard Gui oder den
Historiarum ab inclinatione Romani imperii Decades des Flavio Biondo) anfügt. Im Anschluss daran werden die 25 noch erhaltenen Überlieferungszeugen benannt (Barcelona, Bibl. de Catalunya, 996; Vat. Barb. lat. 2601 und 2661; Vat.Chig. F.VII.170, L.VIII.289 und I.II.59; Vat. lat. 3766; Deventer, Athenaeum-Bibl., I 95; Firenze, Laurenziana, Pl. 14.19; Lucca, Bibl. Capitolare, Martini 204; Milano, Ambrosiana, C 285 inf.; Napoli, BN, Branc. III.D.4; Branc. I.D.40; Padova, Bibl. Capitolare, A. 41; BU, 854; Paris, BNF, Collection Baluze 64; Paris, BNF, lat. 5125 und lat. 5127; Valladolid, BU, 247 (216); Viterbo, Bibl. Comunale, II C 4 32; Wroclaw, BU, IV.F.168), ein Stemma erstellt sowie die fünf Textzeugen genauer vorgestellt, auf die die vorliegende Edition beruht: Paris, BNF, lat. 5125 A (16. Jh.) und 5126 (a. 1401); Salamanca, BU, 1906 (15. Jh.); Cremona, Bibl. Governativa, Cod. 6 (15. Jh.); München, BSB, lat. 21259 (13.-14. Jh.). Im Wesentlichen stützt sich der Hrsg. hierbei auf die Vorarbeiten von L. Schmugge, die dieser in seinem Aufsatz (
Zur Überlieferung der Historia ecclesiastica nova des Tholomeus von Lucca) im «Deutschen Archiv» 32 (1976) 495-545 (cfr. MEL I 2106) zusammengefasst hat. In weiteren Abschnitten werden die Entstehungsumstände und -zeit des kompilatorischen Werkes und seiner Fortsetzungen durch Tholomeus selbst, Heinrich von Diessenhofen und eines Anonymus dargelegt, die Werkeinteilung beleuchtet und die von Tholomeus in seinem Widmungsbrief angeführten, benutzten bzw. zitierten Quellen vorgestellt. Neben den nicht erwähnten
Gesta Lucanorum,
Gesta Florentinorum oder den Annalen des Tholomeus sind dies in erster Linie: die
Historia ecclesiastica des Eusebius (in der Übersetzung des Rufinus), die
Historiae adversum paganos des Orosius, der
Liber pontificalis,
De viris illustribus des Hieronymus,
De viris illustribus des Gennadius,
De viris illustribus sowie die Chronik des Isidor von Sevilla, die
Historia Romana und
Historia Langobardorum des Paulus Diaconus, der
Speculum historiale des Vinzenz von Beauvais, die Chroniken des Sicard von Cremona, des Gottfried von Viterbo, des Richard von Cluny, des Aimon von Fleury, des Martin von Troppau und eines Cusentinus (= Romuald von Salerno), die anonymen
Gesta Tuscorum,
Gesta Langobardorum und
Gesta Germanorum, die
Vita Karoli magni des Einhard, die
Vita Hludovici des Astronomus,
De civitate Dei des Augustinus, die
Antiquitates Iudaeorum des Flavius Iosephus sowie Capitula Decretorum. Abschließend werden noch die Editionsgrundsätze und die Textgestaltung vorgestellt - wobei auch eine Kapitelübersicht mit Nennung der jeweiligen Päpste beigegeben wurde - und ein Abkürzungsverzeichnis sowie eine Bibliographie der Quellen und Literatur angefügt. Neben dem Text der eigentlichen
Historia ecclesiastica nova (als deren Leithandschrift Paris, BNF, lat. 5125 A fungiert) werden auch die Fortsetzungen von Tholomeus selbst (anhand von Cremona, Bibl. Governativa, Cod. 6), des Heinrich von Diessenhofen (anhand von München, BSB, lat. 21259) sowie des Anonymus (anhand von Salamanca, BU, 1906: Text von der 3. Redaktion des
Catalogus brevis Romanorum pontificum des Bernard Gui) kritisch ediert. Register der Personen, Orte und Sachen sowie ein Verzeichnis der benutzten Rechtsquellen erschließen den Band. (Michael Bachmann)
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